Was soll nun mit dem Bergwerk Asse 2 geschehen?

Umfrage zu den Stilllegungs-Optionen

Nachdem die drei Optionen zur weiteren Vorgehensweise mit dem Bergwerk Asse 2 vorgestellt wurden, fingen wir Meinungen in der Bevölkerung ein. Auffallend war bei der Umfrage, dass sich von 24 befragten Menschen in Remlingen, Wittmar und Groß Denkte ein Drittel “aus Angst vor negativen Auswirkungen” nicht äußern wollte, wie wir oft zu hören bekamen. Unbekümmertheit, Zukunftsängste und Wut über die Informationspolitik – die Einstellung der Passanten zu diesem Thema war sehr unterschiedlich.

Viktor Barawski (65), Rentner aus Remlingen:

“Natürlich mache ich mir Sorgen um meinen Heimatort und die Umgebung. Ich bin für die Rückholung des Atommülls, weil ich alle anderen Möglichkeiten für zu unsicher halte. Die entstehenden Kosten sollten der Staat und die Atomindustrie tragen. Schlimm finde ich vor allem, dass man das Gefühl haben muss, früher seien die wesentlichen Informationen zum Bergwerk verschwiegen worden. Was jetzt so nach und nach aufgedeckt wird, wirft ein schlechtes Licht auf alle Beteiligten. Und wirklich sicher fühlt man sich natürlich auch nicht.”

Martin Pape (18), Schüler aus Roklum:

“Wir haben schon einige Male im Politikunterricht über die Asse gesprochen. In meiner Klasse sind auch die meisten dafür, den Müll von hier wegzuschaffen. Ich fühle mich zwar im Moment nicht wirklich gefährdet, aber es kann schon sein, dass es irgendwann mal der Fall sein wird, wenn nicht konsequent gegen die Gefahren vorgegangen wird.”

Ines Friedrich (45) Bäckereifachverkäuferin in Wittmar bzw. Wendessen:

“Ich habe sogar schon über einen Umzug nachgedacht, weil ich mich in der unmittelbaren Umgebung nicht mehr sicher fühle. Außerdem wollte ich im Sommer mit meinem achtjährigen Sohn in Remlingen schwimmen gehen und er wollte nicht – wegen der Asse. Schon in der Grundschule wird viel über das Thema gesprochen. Dadurch bilden sich sogar die Kinder schon eine Meinung dazu. Ich bin dafür, das Bergwerk sofort zu schließen, und den Müll dort zu lassen.”

Heinrich Ahrens (85), Rentner:

“Als ehemaliger stellvertretender Bürgermeister von Remlingen betrachte ich die aktuellen Entwicklungen natürlich mit Besorgnis. Wir wurden jahrelang belogen und werden es wahrscheinlich immer noch. Als das damals los ging, wussten wir nichts von den Gefahren. Es sollte ja ein Forschungsbergwerk sein und nicht als Endlager für radioaktiven Müll dienen. Es wurden viele neue Arbeitsplätze geschaffen, das war der größte Köder. Ich halte die Rückholung des Atommülls für die sinnvollste Option, da es am schnellsten ginge. Egal was es kostet. Die Kosten muss der Staat tragen.”

Jennifer Gierschewski (24) aus Werlaburgdorf:

Ich glaube, dass früher kaum etwas an die Öffentlichkeit gedrungen ist, was das Asse-Projekt hätte schlecht dastehen lassen. Ich glaube, dass die langfristigen Pläne schon damals bekannt waren. Sie wurden einfach verschwiegen. Deshalb freue ich mich über das derzeitige mediale Interesse. Den entscheidenden Personen war es damals wohl egal, was da passiert. Für mich ist die interne Umlagerung der radioaktiven Abfälle in eine tiefere Ebene die ideale Lösung.”

Nick Wilke (17) Schüler aus Hedeper:

“Ich bin froh, dass derzeit in den Medien diese Aufmerksamkeit auf die Asse gelegt wird, weil ich jetzt, wo die Hintergründe so langsam ans Licht kommen, mit der Berichterstattung in der Vergangenheit unzufrieden bin. Meiner Meinung nach ist die Rückholung des Atommülls die beste Option. Die Kosten dafür dürften jedoch keinesfalls auf den Steuerzahler abgewälzt werden. Warum sollten diejenigen dafür zahlen, die am wenigsten zu dieser Entwicklung beigetragen haben und jetzt auch noch mit den Gefahren leben müssen?”

Susanne Beyer (39) aus Berklingen:

“Als Journalistin sitze ich zwar sozusagen an der Informationsquelle, aber das Informationschaos, das vor einiger Zeit herrschte, macht mich trotzdem wütend. Auf Kosten der Atomindustrie sollte meiner Meinung nach die Rückholung des radioaktiven Mülls vonstatten gehen. Außerdem muss ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden und noch verstärkter auf alternative Energien gesetzt werden. Für mich ist auch ein Umzug aus der Region ein Thema, da ich die Gefahr als sehr akut ansehe.”

Werner Heidrich (69) aus Remlingen:

“Ich lebe seit 1962 in Remlingen und fühle mich dem Ort verbunden. Natürlich ist das Thema für mich als Anwohner interessant. Aber wenn ich bei Bekannten außerhalb Niedersachsens zu Besuch bin, ist das Bergwerk auch dort ein Gesprächsthema. Wahrscheinlich muss der Steuerzahler wieder für die Machenschaften der Atomindustrie und der Politik gerade stehen. Von wegen Forschungsbergwerk! Die Gemeinde, der Bund, die Atomindustrie – die haben das sicher alle von Beginn an gewusst und geplant. Und wir müssen jetzt mit der Gefahr leben. Deshalb bin ich dafür, dass die Fässer raus geholt und an einen sicheren Lagerort gebracht werden.”

Dorothea F. (50) aus Remlingen:

“Die Informationspolitik rund um die Asse läuft noch immer nicht richtig. Ich bin mir sicher, dass weiterhin Informationen bewusst zurückgehalten werden und wir wissen noch nicht, was wirklich alles da drin ist. Als richtige Lösung sehe ich die Schließung des Bergwerks an, weil damit der radioaktive Müll eingeschlossen wird. Wenn die Abfälle an einen anderen Ort gebracht werden, wird doch die Gefahr nur verschleppt.”

Simone K. (36) aus Wittmar:

“Ich bin vor zehn Jahren nach Wittmar gezogen. Hätte ich damals mehr über die Asse gewusst, wäre ich wohl nicht hierher gezogen. Ich sehe mich aber selbst in der Verantwortung. Ich hätte damals mehr hinterfragen sollen. Das sollte jeder Mensch tun. Jetzt müssen wir irgendwie mit der Situation umgehen. Für mich gehört dazu der Entschluss, dass mein Sohn nicht in Remlingen zur Schule gehen soll. Ich arbeite in Braunschweig und könnte deshalb im Notfall nicht schnell reagieren. Was ist denn, wenn dann wirklich mal etwas passiert? Gibt es Notfallpläne? Die Rückholung der Abfälle ist für mich die beste der drei Optionen. Sie sollten in ein Endlager gebracht werden, das nachweislich den Sicherheitsansprüchen genügt.”

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Der Asse-2-Begleitprozess wurde zum 31.12.2022 auf Wunsch der regionalen Akteure gemeinsam mit dem BMUV beendet. Die ausführliche Pressemitteilung, aus der Sie die konkreten Beweggründe entnehmen können, können Sie hier einsehen.

In der Gruppe der regionalen Akteure bestand aber grundsätzlich die skeptische Bereitschaft, gemeinsam mit dem BMUV, der BGE und dem NMU anstelle der bisherigen Begleitung einen anderen, veränderten Beteiligungsprozess zu entwickeln. Die Räte der Samtgemeinden Elm-Asse und Sickte sowie der Kreistag des Landkreises Wolfenbüttel haben in Ihren letzten Sitzungen vor der Sommerpause einstimmige Beschlüsse zur weiteren Vorgehensweise im Austausch mit den beteiligten Akteuren aus BGE, BMUV und NMU und zur Neuaufstellung eines Beteiligungsprozesses gefasst. Die aktuellen Beschlüsse können Sie unter Aktuelles als Beschlussvorlagen einsehen. Es wurde entschieden, die Konzeption eines neuen, qualitativ veränderten Beteiligungsprozess zunächst nicht weiter zu verfolgen und die Forderung nach einem Zwischenlagervergleich, der auch Asse-ferne Standorte berücksichtigt, zu bekräftigen. Die Kreistagsverwaltung wurde zudem beauftragt, finanzielle Mittel für die unabhängige wissenschaftliche Klärung von Sachfragen rund um die Rückholung zu beantragen. Die Fragen rund um die Rückholung werden bis zu einer Entscheidung zum Standortvergleich vorerst in den politischen Gremien des Kreistages mit entsprechender fachwissenschaftlicher und organisatorischer Unterstützung beraten.

Ob und inwiefern sich in der Zukunft ein neuer Beteiligungsprozess entwickeln lässt, bleibt abzuwarten. Daher bleiben das Layout und Design der Webseite zunächst unverändert.

Wir bedanken uns für Ihr Interesse an der Rückholung aus der Asse und hoffen auf Ihre Unterstützung, um den Rückholprozess mit der Beteiligung der regionalen Akteure sicher zu gestalten und die Lebensqualität der Menschen in dieser Region zu erhalten.