„Befinden uns noch im Diskussionsprozess“

Informationsveranstaltung der Asse-2-Begleitgruppe zum Thema Zwischenlager

Die Asse-2-Begleitgruppe (A2B) hatte in die Eulenspiegelhalle nach Schöppenstedt geladen, um die Bevölkerung zum Thema Zwischenlager zu informieren.

christiana-steinbruegge.jpg
Christiana Steinbrügge begrüßte die zahlreichen Zuschauer

„Die Rückholung ist das große Ziel. Diese setzt sich aus Teilschritten zusammen‟, rief A2B-Vorsitzende Christiana Steinbrügge zu Beginn in Erinnerung. Einer dieser Teilschritte ist das Zwischenlager. Um die Transparenz rund um diesen Punkt zu erhöhen, gebe es die Informationsveranstaltung. Zudem werde die nächste öffentliche Sitzung der A2B am 11. Dezember ebenfalls in der Eulenspiegelhalle stattfinden, um möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, dabei zu sein.

wolfgang-neumann.jpg
AGO-Mitglied Wolfgang Neumann stellte die Anforderungen an ein Zwischenlager vor

Wolfgang Neumann als Experte der Arbeitsgruppe Option Rückholung (AGO) stellte als Voraussetzung für die Rückholung die nächsten Schritte vor: Die geborgenen Abfälle kommen zunächst in ein Pufferlager, werden dann weiter bearbeitet und verpackt (Konditionierung) und werden anschließend in ein Zwischenlager gebracht.

Neumann bekräftigte, dass diese Schritte im Zuge der Rückholung allesamt notwendig sind. Es bestehe Konsens zwischen A2B und Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), dass die Pufferlagerung am Schacht-Standort passieren müsse. Dissens bestehe hingegen bei der Frage, ob bei der Standortsuche für das Zwischenlager eine Vorauswahl für einen Asse-nahe Standort stattfinden müsse.

Für das Zwischenlager, egal wo es entstehen werde, gibt es verschiedene Risiko-Quellen. Dieses Gefahrenpotential gelte es zu minimieren, so Neumann. Er schätzt, dass der Atommüll mindestens zehn bis vierzig Jahre im Zwischenlager bleiben müsse. Vorher sei nicht damit zu rechnen, dass ein Endlager gefunden werde.

Für das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) stellte Peter Wellmann den derzeitigen Planungsstand vor. Die allgemeine Planung für das Zwischenlager ist schon weit fortgeschritten. Sie soll 2017 abgeschlossen sein. „Jetzt müssen wir einen Standort festlegen‟, so Wellmann. Erst dann könnten weitere Planungsschritte folgen – beispielsweise Gründungs- und seismologische Gutachten. Zudem gebe es Genehmigungsunterlagen nur für einen konkreten Standort, so Wellmann. Das BfS gehe davon aus, dass dieser Standort Asse-nah sein wird. Er verwies auf die Probleme, die ein Transport des Mülls auf öffentlichen Straßen nach sich ziehe.

eleonore-bischhoff.jpg
Eleonore Bischhoff gehörte zu den Bürgerinnen und Bürgern, die kritisch nachfragten

Kritik aus dem Publikum war vorprogrammiert. Heike Wiegel äußerte sich beispielsweise kritisch zum Auswahlverfahren. Michael Fuder hingegen sprach davon, dass „das Herz das Zwischenlager zwar hier nicht will, der Verstand aber nach und nach sagt, es muss hier her.‟

„Es sind noch längst nicht alle Antworten da oder sie sind nicht befriedigend. Aber wir befinden uns noch im Diskussionsprozess‟, fasste Christiana Steinbrügge die Veranstaltung zusammen.

Hier geht zu einer Videoaufzeichnung der Informationsveranstaltung.

Die Folien der Vorträge von Wolfgang Neumann und Peter Wellmann finden Sie hier:

Vortrag von Peter Wellmann (BfS) vom 31.10.2013 zur Zwischenlagerplanung des BfS
Vortrag von Wolfgang Neumann (a2b) vom 31.10.2013 zu Anforderungen zur Rückholung

Weitere Beiträge der A2B

BGE provoziert Asse-Begleitgruppe

Als Provokation bewertet die ASSE 2-Begleitgruppe (A2B) die jüngste Informationder BGE zum Kauf der Grundstücke an der Asse. Darin führt die BGE aus, dass dieanstehenden

Drei weitere Sonden installiert

Messung radioaktiver Stoffe In Remlingen, Wittmar und Groß Denkte hat das Bundesamt für Strahlenschutz neue Sonden installiert, die radioaktive Stoffe registrieren. Über diesen Link lassen

Herzlich Willkommen auf der Webseite der ehemaligen A2B-Begleitgruppe.

Der Asse-2-Begleitprozess wurde zum 31.12.2022 auf Wunsch der regionalen Akteure gemeinsam mit dem BMUV beendet. Die ausführliche Pressemitteilung, aus der Sie die konkreten Beweggründe entnehmen können, können Sie hier einsehen.

In der Gruppe der regionalen Akteure bestand aber grundsätzlich die skeptische Bereitschaft, gemeinsam mit dem BMUV, der BGE und dem NMU anstelle der bisherigen Begleitung einen anderen, veränderten Beteiligungsprozess zu entwickeln. Die Räte der Samtgemeinden Elm-Asse und Sickte sowie der Kreistag des Landkreises Wolfenbüttel haben in Ihren letzten Sitzungen vor der Sommerpause einstimmige Beschlüsse zur weiteren Vorgehensweise im Austausch mit den beteiligten Akteuren aus BGE, BMUV und NMU und zur Neuaufstellung eines Beteiligungsprozesses gefasst. Die aktuellen Beschlüsse können Sie unter Aktuelles als Beschlussvorlagen einsehen. Es wurde entschieden, die Konzeption eines neuen, qualitativ veränderten Beteiligungsprozess zunächst nicht weiter zu verfolgen und die Forderung nach einem Zwischenlagervergleich, der auch Asse-ferne Standorte berücksichtigt, zu bekräftigen. Die Kreistagsverwaltung wurde zudem beauftragt, finanzielle Mittel für die unabhängige wissenschaftliche Klärung von Sachfragen rund um die Rückholung zu beantragen. Die Fragen rund um die Rückholung werden bis zu einer Entscheidung zum Standortvergleich vorerst in den politischen Gremien des Kreistages mit entsprechender fachwissenschaftlicher und organisatorischer Unterstützung beraten.

Ob und inwiefern sich in der Zukunft ein neuer Beteiligungsprozess entwickeln lässt, bleibt abzuwarten. Daher bleiben das Layout und Design der Webseite zunächst unverändert.

Wir bedanken uns für Ihr Interesse an der Rückholung aus der Asse und hoffen auf Ihre Unterstützung, um den Rückholprozess mit der Beteiligung der regionalen Akteure sicher zu gestalten und die Lebensqualität der Menschen in dieser Region zu erhalten.